Mythen und Fakten zu
Pkw-Standheizungen
Standheizungen bieten Autofahrern viele Vorteile, dennoch gibt es immer wieder Bedenken gegenüber diesem nachrüstbaren Zubehör. Wir klären auf:
Gilching – 21. November 2024 – In den kalten Monaten sehnen sich viele Autofahrer nach einer Standheizung. Sie entfeuchtet und heizt den Innenraum bereits vor der Abfahrt, taut die Scheiben ab und wärmt den Motor vor. Das spart Zeit und schont die Nerven. Dennoch kursieren einige immer wiederkehrende Vorbehalte rund um die Standheizung. Hier eine Analyse der häufigsten Kritikpunkte:
1. Eine Standheizung lohnt sich nicht, weil es nicht mehr kalt genug ist
Laut dem Deutschen Wetterdienst lag die Durchschnittstemperatur im Winter 2023/2024 bei 4,1 Grad Celsius. Das ist kalt, insbesondere, wenn man, ohne sich zu bewegen in einem Auto sitzt. Standheizungen bieten nicht nur an Frosttagen Vorteile. Sie sorgen auch bei niedrigen Plusgraden für eine angenehme Innenraumtemperatur und verhindern das Beschlagen der Scheiben. Das erhöht die Sicherheit und den Komfort beim Fahren.
2. Standheizungen sind zu teuer
Für die Nachrüstung einer Standheizung braucht man das Heizgerät selbst, sowie Schläuche, Kabel, Schellen und Adapter. Hinzu kommt die Arbeitszeit. Das Gerät muss an den Tank, das Lüftungssystem und die Batterie angeschlossen werden und das Bedienteil braucht eine Integration. Das dauert ungefähr einen Tag. Wo im Auto das Gerät verbaut wird, ist abhängig vom Fahrzeugmodell. Je nach Aufwand des Einbaus variiert der Preis. Los geht es bei ca. 2.200 Euro. Ein Hinweis: Vorsicht bei der Wahl des Gerätes! „Made in Germany“ ist hier durchaus ein Qualitätsmerkmal und kann späteren Ärger mit schlechter Abgasführung, durchgeschmorten Schläuchen oder Ähnlichem verhindern. Noch ein Tipp: Manchmal lohnt es sich, mehrere Angebote zu vergleichen und nach Rabattaktionen zu fragen.
3. Front- und Heckscheibenheizung sind ausreichend
Front- und Heckscheibenheizung enteisen die Scheiben, beginnen damit aber erst nach Einschalten der Zündung. Dann wartet man im Kalten, bis die Scheiben frei sind. Den Motor im Stehen laufen zu lassen, ist verboten und wird mit einem Bußgeld von 80 Euro geahndet. Eine Standheizung taut die Scheiben bereits vor Fahrtbeginn ab und erwärmt dazu den Innenraum – ganz legal und ohne Zeitverlust. So ist die Autofahrt auch ohne dicke Winterkleidung möglich, was bei einem Unfall insbesondere bei Kindern Leben retten kann, wie ein Crashtest des ADAC beweist: Auto fahren mit dicker Winterjacke? Besser nicht! (adac.de).
4. Für mein Auto gibt es keine Standheizung
Viele Automarken bieten bereits ab Werk eine Standheizung an. Sie ist aber auch in nahezu jeden Pkw nachrüstbar. Hersteller wie der Marktführer Webasto prüfen regelmäßig die gängigsten Fahrzeugmodelle und entwickeln eine Vielzahl an spezifischen Teilesets, mit denen qualifizierte Werkstätten die Heizgeräte einbauen können. Es lohnt sich, beim zertifizierten Fachhändler nachzufragen – oder auch bei mehreren. Ganz einfach geht es über die Händlersuchen der Anbieter, wie auf www.standheizung.de.
5. Standheizungen verbrauchen zu viel Kraftstoff
Moderne Standheizungen arbeiten sehr effizient. Sie verbrauchen nur eine geringe Menge Kraftstoff, reduzieren im Gegenzug aber den Kaltstartverschleiß des Motors. Ein vorgewärmter Motor verbrennt den Kraftstoff effizienter. In einem Vergleichstest des ADAC fällt der zusätzliche Kraftstoffverbrauch durch die Standheizung sehr gering aus. Und das für den Mehrwert eines warmen Fahrzeugs, erhöhter Sicherheit und Schonung des Motors. (Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/ausstattung/standheizung/)
6. Die Standheizung belastet die Fahrzeugbatterie
Moderne Standheizungen nutzen auch den Strom sehr effizient. Außerdem verfügen sie über eine Schutzfunktion, die das Gerät abschaltet, wenn die Batteriespannung unter einen bestimmten Wert fällt, sodass ein Starten des Autos stets möglich bleibt. Bei der nächsten Fahrt wird die Batterie wieder aufgeladen. Als Faustregel gilt: Fahrzeit gleich (vorhergehender) Heizzeit.
7. Häufig wird der Motor nicht mehr mit vorgeheizt
Die Elektronik im Fahrzeug wird immer komplexer. Damit nachgerüstete Standheizungen die Bordelektronik nicht stören, haben Hersteller inzwischen elektronische Lösungen – wie den Cronus – entwickelt, die mit ihr kommunizieren können. Damit ist die Motorvorwärmung durch die Standheizung in vielen Autos problemlos möglich.
8. Der Motor des Fahrzeugs ist schon nach kurzer Zeit warm
Es stimmt, dass Motoren in neuen Autos schneller warm werden als noch vor 20 Jahren. Dennoch sitzt man zunächst in einem kalten, feuchten Auto, friert und verspannt sich. Es dauert, bis auch der Innenraum angenehm warm ist. Übrigens: ADAC-Tests haben gezeigt, dass das Warmlaufenlassen im Stand den Verbrennungsmotoren sogar schadet. Quelle: https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/wetter/motor-warmlaufen-lassen/
9. Standheizungen sind kompliziert zu bedienen
Hersteller bieten verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung der Heizung an: von der einfachen An/Aus-Funkfernbedienung über die Möglichkeit der Vorprogrammierung bis hin zur selbsterklärenden Smartphone-App. Das ermöglicht eine Wahl je nach individueller Vorliebe.
10. Die Herstellergarantie erlischt, wenn eine Standheizung nachgerüstet wird
Wer nicht schon bei der Bestellung des Neuwagens eine Standheizung als Originalzubehör ordert, kann diese auch später nachrüsten lassen. In einer deutschen Fachwerkstatt und nach Vorgaben der Standheizungshersteller durchgeführt beeinträchtigt der Einbau die Garantie nicht.
Weitere Informationen zu Webasto Standheizungen für Pkw finden sich hier.